Communitycamp Berlin 2011 – Teil 1

#alttext#

Ich bin auf dem Communitycamp Berlin. Dies ist, was am Vormittag passierte. (Teil 2 zum Nachmittag hier lang.)

Erste Session: Gesundheit von Communities (von: @BertSchulzki)

Motor Talk hat zusammen mit einem Studenten ihre Auto-Communities untersucht nach Indikatoren für die „Gesundheit“ ihrer Micro-Communities. Dabei haben sich einige Kriterien herauskristallisiert:
– Anzahl der abonnierten vs. der aktiven Themen
– Anteil der neuen Themen ohne Antwort
– Anzahl der Dankeschöns pro Beitrag
– Anteil neuer Themen an den Beiträgen

These: Überalterung der Community-Mitgleider ist ein Kernmerkmal für ungesunde Communities. Communities haben nur einen bestimmten Lebenszylus. Kein Nutzer ist für immer aktiv in einer Community, das sich Lebensumstände und Interessen ändern. Das leuchtet ein.

Interessant aber auch die Frage, wie sich stark vernetzte Stammuser mit hohem Deutungsanspruch negativ auf die Gesundheit von Communities auswirken können. Daher die Überlegung bei Community-Betreiben, wie man mit Community-Veteranen umgehen kann (oder gar bannen).

Bert wird am Montag alles aus der Session auf seinem Blog veröffentlichen.

Zweite Session: Social Media und Nachhaltigkeit

Spontane Session zum Thema, die erstmal mit einer netten Vorstellungsrunde begann. Es stellen sich zu den recht großen Begriffen „Social Media“ und „Nachhaltigkeit“ zwei Interessenbereiche in der Runde heraus:

Erster Themenbereich: Nachhaltigkeit bei Communities – wie kann man eine Community halten, wie kommen neue Leute dazu, wie kann man Interesse aktivieren. Etwa in einer Community, die 3-5 Jahre alt ist. Da gibt es verschiedene Erfahrungen. Ein Kernbereich: Man trifft sich. Face to Face Austausch. Onlinebekanntschaft in den Meatspace holen. An sich aber scheint mir Nachhaltigkeit in Communities ein weites Feld mit vielen Variablen.

Zweiter Themenbereich: Produkte und Nachhaltigkeit. Wen interessiert’s? Eher pessimistische Hauptthese der anwesenden Nachhaltigkeitsanbietern: Wenn das Produkt nichts taugt, dann interessiert die Kunden Nachhaltigkeit und Ökologie des Produktes nicht. Es gibt eine gewisse Einigkeit von anwesenden Online-Anbietern von nachhaltigen Produkten (Wein, Reisen, etc.): Auf Twitter erreicht man keine Kunden zu dem Thema Nachhaltigkeit. Auf Facebook schon eher. Nachhaltigkeit ist z.B. bei Reisen ein nettes Goodie, was aber am Ende zählt ist Preis-Leistungsverhältnis. Unter Umständen ist der Kunde bereit, einen gewissen Mehrpreis zu zahlen. Meine Frage dazu in die Runde: was bieten Nachhaltigkeits-Anbieter ihren Kunden über das gute Gewissen hinaus? Also, wie kann ich unter meinen Freunden – offline und online – damit angeben, dass ich mich für ein nachhaltiges Produkt entschieden habe. Was bieten Nachhaltigkeits-Anbieter, damit Kunden – über ihr gutes Gewissen hinaus – das Produkt weiterzuempfehlen oder indirekt sich damit zu präsentieren (Stichwort: Statussymbol, Markenausstrahlung und Repräsenation von Nachhaltigkeit). Antworten sind unterschiedlich: Man erzählt Stories zu den Produkten, oder man bietet Patenschaften für ökologische Nischen in Weinbergen. Auch ein vielfältiges Feld, die Repräsentation von NachhaltigkeitÖkologie.

Viele offene Fragen. Jetzt gibt es Mittagessen.

Autor: @tristessedeluxe

Hi, ich bin Tillmann Allmer, Digitalstratege aus Berlin. In diesem persönlichen Weblog notiere ich Alltagsbeobachtungen und was mich in der Welt interessiert. Erfahre mehr über dieses Blog. Für Updates folge mir auf Twitter, Instagram und Refind. Oder abonniere Pro2koll.de auf Facebook.

Kommentare sind geschlossen.