Es ist die alte Diskussion, die mir in den letzten Tagen durch den Kopf gegangen ist: Schreibe ich lieber anonym, oder soll ich mein Weblog mit meinem Namen kennzeichnen?
Ich habe eben ein bischen gesurft, wie andere das handhaben und es gibt in dieser Frage ja wohl keine klare Vorgabe. Manche nutzen nur den Vornamen, manche geben sogar ihre Telefonnummer in einem Impressum an und manche scheinen trotz Anonymität äußerst authentisch.
Ein Artikel bei blogworld.de – Weblogs ohne About… – und die Kommentare dazu zeigen recht deutlich, wie da die Meinungen auseinander gehen.
Bei Horst Prillinger habe ich einen hilfreichen Artikel gegen anonyme Blogs gefunden, der mich in der Entscheidungsfindung etwas voran gebracht hat.
Besonders wichtig scheint mir die veränderte psychologische Haltung zu eigenen Beiträgen, wenn man sie mit seinem Namen versieht. Man denkt zwangsläufig mehr darüber nach, was man veröffentlicht, was zu einer qualitativen Verbesserung führt, sowohl beim Leser, als auch beim Schreibenden.
Jeder muss gucken, wie er denkt. Ich entscheide mich dafür, die Sache nicht mehr anonym zu machen. Was das für die Beiträge und Themen hier bedeutet, ob ich weniger persönlich werde oder gar nichts mehr von meinem Alltag reinstelle, wird sich zeigen. Vielleicht führt es aber auch zur literarischen Überhöhung persönlicher Vorkommnisse. Eine der Motivationen für mich, ein Weblog zu betreiben war schließlich, das Phänomen auf sich wirken zu lassen und auszuprobieren, was das mit einem macht. Die Reflexion über Sinn und Unsinn, oder die Frage „warum mach ich das eigentlich?“ wird jeder kennen und beantwortet sich für mich immer wieder neu. Und ab heute also nicht mehr anonym.