(Der Eiskalte Engel) – Frankreich 1967 – Regie: Jean-Pierre Melville – mit: Alain Delon, Nathalie Delon, François Perrier u.a.
:::: gesehen am 21.3.04 auf Video
Was sich hier an einem lazy Sunday auf dem Stapel ungesichteter Videos halt so findet: Alain Delon spielt einen Killer, der seine Aufträge routiniert und ohne Skrupel erledigt. Nach dem Auftragsmord an einem Pariser Barbesitzer wird er während einer Großrazzia von der Polizei festgenommen. Doch die Gegenüberstellung mit Zeugen kann ihm nichts anhaben, er hat ein sicheres Alibi und die Hauptzeugin leugnet, ihn wieder zu erkennen. Weil die Polizei weiter hinter Alain Delon her ist, versucht nun der Auftraggeber ihn zu beseitigen. Spannendes Katz und Maus Spiel, scheinbar lakonisch inszeniert, bei dem am Ende der Killer seinen eigenen Tod genau so eiskalt durchplant, wie seine Aufträge. Das Gesicht von Delon ist eine Maske der Coolness, egal ob er Citroens klaut, in der U-Bahn verfolgt wird, eine Frau trifft oder tötet. Immer auf dem Sprung, immer bereit, um die nächste Ecke zu verschwinden, immer einsam im Dschungel der Stadt.
Jean-Pierre Melville holt stilistisch den „Film Noir“ nach amerikanischen Vorbild zurück nach Frankreich, mischt es mit einer Briese Nouvelle Vague und dem Chic des Paris der 60er Jahre. Virtuos die Weglassungen von zu viel erzählerischem Beiwerk, minutenlang vollzieht sich die Handlung, ohne dass ein Wort gesprochen wird. Spannung baut sich auf, ohne viel Action. Regisseure wie Tarantino, John Woo oder Luc Besson zählen „Le Samurai“ zu einem der Filme, der ihre eigenen Werke stark beieinflusst hat.