Wenn ich morgens auf dem Weg zur Arbeit, auf der Höhe des Jüdischen Museums in der Lindenstraße da um die Kurve komme und dann das erste mal am Tag den Fernsehturm sehe, muss ich innerlich tief durchatmen und freue mich am Anblick. Diesen Fernsehturm sehe ich sehr gern. Er gibt mir Halt, geographisch und innerlich. Egal wo du bist, er ist dein Zentrum. Wenn man vom Norden auf der Autobahn nach Berlin fährt, über Pankow, gibt es auch diese eine Kurve, wo die Schneise schließlich den Blick auf den Turm am Alexanderplatz freigibt. Ab der Stelle bin ich zu Hause. Vom Süden kommend, über die Avus ist der Funkturm am ICC nicht ganz so gut, geht aber auch. Nein, wenn ich ehrlich bin identifiziere ich mich mehr mit dem Ost-Turm.
Fürher auf der Autobahn Hamburg – Lüneburg gab es so eine Brücke, die hiess für mich als Kind „das Tor nach Hause“. Weil aus Hamburg kommend, dann bald die Autobahnabfahrt nach Lüneburg kam. Und umgekehrt – später da mit dem Sturm und Drang und so – hab ich ab dieser Autobahnbrücke auch innerlich durchgeatmet, da wars dann eher das „Tor zur aufregenden weiten Welt“.