:::: gesehen am 16.2.2005
Deutschland 2005 – von: Alexandra Sell
Ganz hübsche Doku über eine Region, die ich nicht kannte und die mich auch nicht interessiert: Zwischen Köln und Bonn liegt das sogenannte Vorgebirge, dem das dahinterliegende Gebirge fehlt. Es ist eine zersiedelte, charakterlose Region, in der aber natürlich auch Menschen ihre Heimat haben. Vier von diesen Bewohnern porträtiert der Film. Ein zugezogener Pfarrer, der einen jahrhundertealten, traditionellen Streit zwischen den Dörfern zu schlichten sucht. Eine Krimiautorin, deren Romane im Vorgebierge spielen, deren Bücher aber ausgerechnet im Heimatdorf nicht gelesen werden. Das jüngste Mitglied eines Junggesellenvereins, der am liebsten Modedesigner in Mailand werden will und dann eine Lehre in Köln als Florist anfängt (klasse! mein Lieblingsprotagonist! ich hoffe sehr, er findet seinen Weg). Und der leidenschaftliche Vorsitzende des Spielmannszug, italienischer Abstammung aber im Herzen deutscher Vereinsmensch. Auch toller Typ. Geht zur Bundeswehr, weil ihm an einem Verein wichtig ist, dass die nette Uniformen haben.
Wie auch immer. Hat mich sehr überrascht und amüsiert dieser Dokumentarfilm über das Heimatliche in der Normalität. In jedem Mensch steckt eine tragische Figur, wenn man nur hinhört. Würde der Protagonisten? Ja, ist erhalten geblieben, aber best friends will man mit der Region wirklich nicht werden.