:: gesehen am 13.2.2007 in der Urania
Frankreich, 2006, 115 min – Regie: André Téchiné – Darsteller: Michel Blanc, Emmanuelle Béart, Sami Bouajila, Julie Depardieu, Johan Libereau, Constance Dollé, Lorenzo Balducci
Sehr dialoglastig – wie nicht anders bei einem französischen Film zu erwarten – wird die Anfang der 80er angesiedelte Geschichte erzählt über den jungen, hübschen Manu, der nach Paris gekommen ist, um sich einen Job zu suchen. Zunächst zieht er mit seiner Schwester Julie zusammen, die ein Zimmer in einem billigen Hotel anmietet. Manu ist eine Nachteule und schwul. Eines Abends lernt er im Stadtpark Adrien kennen. Mit dem homosexuellen und ebenso kommunikativen wie kultivierten Arzt Anfang 50 verbindet ihn rasch eine unbeschwerte, platonische Freundschaft. Bald lernt Manu auch Adriens Freundeskreis kennen. Darunter auch eine junge Familie, er Polizist bei der Sitte, sie Schriftstellerin, beide haben gerade ein Baby bekommen. Manus Einbruch in das Leben der drei erschüttert deren Beziehungsgeflecht. Unbeabsichtigt und ohne es zu wissen, bewirkt Manu, dass sie sich ihre wahren Sehnsüchte eingestehen.
Soweit alles typisch französisch. Problem ist nur – es ist Anfang der 80er und schon bald wird zu den Beziehungswirren auch noch das Thema AIDS aufgemacht. Manu ist unheilbar erkrankt und noch wissen die Ärzte nicht, wie man den Virus bekämpfen kann. Das plätscherte alles ziemlich gemächlich vor sich hin, hat bisweilen einen etwas moralischen Unterton. Bin dann vor Ende des Films noch zur British Council Party im Watergate gefahren, die dann aber auch schon bald zuende ging.