Die Prophezeiungen von Celestine
Der letzte Film, den ich auf Kinoarbeit gesehen habe am 30.12.07. Letzte Schicht, schnell noch ein Bier zum Mitarbeiterpreis und kostenlosen New-Age-Film. Interesse daran hatte ich, weil sich mehrfach Zuschauer beschwert hatten und das Kino verlassen haben, weil dieser Film vollkommen nicht ihren Erwartungen entsprochen hätte. Ich selbst hatte vorab nur äußerst miese Synchrondialoge mitbekommen und Bildwelten, die denen des „Wachturms“ glichen.
Der Film ist eine US-amerikanische Verfilmung des Buchs „Die Prophezeiungen von Celestine“, das in 1995 und 1996 die Nr. 1 der amerikanischen Bücher auf der weltweiten Bestseller-Liste war. James und Salle Redfield haben ihr Buch selber vermarktet, der Film nun wurde ebenfalls von den Redfields selbst produziert.
Zum Inhalt:
John Woodson hat einen Scheideweg in seinem Leben erreicht. Nachdem er seine Stelle als Geschichtslehrer am lokalen Gymnasium verloren hat, sieht er einer unsicheren Zukunft entgegen. Desillusioniert und zeitweilig orientierungslos steht er vor einer dramatischen und einschneidenden Entwicklung in seinem Leben.
John erhält einen Anruf von einer alten Freundin (Charlene), einer Journalistin, die sich gerade zu einem kurzen Zwischenstop auf dem Weg nach Peru in der Stadt aufhält, wo sie eine Geschichte verfolgt. Bei einem gemeinsamen Abendessen erzählt sie ihm, dass sie nicht aufhören konnte an ihn zu denken während sie sich zu Besuch an einem wunderschönen Retreat namens Viciente aufhielt. In dieser Anlage war eine engagierte Gruppe von Leuten mit dem Studium einer bestimmten Anzahl antiker Manuskripte beschäftigt. Dort hatte sie einen Priester namens Vater Jose getroffen der ihr mitteilte, dass diese Schriften eine Prophezeiung enthielten, die vor Christi Geburt niedergeschrieben wurde. Die Schriften bestünden aus 9 Erkenntnissen, vorhersehend dass es eine Zeit geben würde, in welcher die Gewalttätigkeit und Unrast in der Welt zu einem neuen Erwachen führt. Dieses Erwachen würde aus allen religiösen Traditionen kommen und zu mehr Menschlichkeit und tieferer Spiritualität führen. Es würde eine Umorientierung in den Kulturen und Menschen des 21. Jahrhunderts bewirken. Und diese Zeit wäre JETZT. Charlene erzählt ihm weiter, dass sie aus irgendeinem Grund das Gefühl hat, dass er nach Peru gehen sollte, um sich selber davon zu überzeugen. (www.celestinederfilm.de)
Es folgt eine Erlösungs-Story, die schön seichtes Zusammengeklittere von Weltreligionen, New-Age Ideologie, Meditation und ziemlich paradiesisch-kitschigen Bildwelten ist. Dazu auf der Tonebene alles zugepappt mit esoterischer Entspannungsmusik. Kurz: der Stoff aus dem Sekten gemacht sind. Ich bin ja durchaus Freund des sonderlichen Films, einen solchen Trash von der anderen Seite ist mir aber noch nicht untergekommen. Aber gut, jeder was er will. Der Handlung war äußerst leicht zu folgen, die Filmsprache lullte mich ein – genug Hirnkapazitäten also frei, um die letzten 13 Monate meiner Arbeit in diesem Kino noch mal Revue passieren zu lassen. Und in gewisser Weise hat mir der Film damit auch geholfen, mit dem Job als Filmvorführer abzuschließen.
Didi, der Doppelgänger
Deutschland 1983
Bevor es losging in den Silvesterabend kam Didi, der Doppelgänger irgendwo im Fernsehen. Den Film hatte ich als Kind sogar im Kino gesehen. Fand ich super, damals. Besonders die Sequenz am Ende, mit der Verfolgungsjagd BMX-Rad (Didi) vs. Citroen (Gansgter). Retrospektiv aber ziemlich albern und doch sehr verwunderlich, wie sich so der eigene Filmgeschmack ändert über die Jahre.
Die Wurzeln des Himmels
The Roots of Heaven, USA 1958, Regie: John Huston
Erster Film im neuen Jahr. Am 1.1.08 auf arte:
Es ist ein einsamer Kampf, dem sich Fanatiker Morel (Trevor Howard) verschrieben hat: Der Tierschützer will die Ausrottung der afrikanischen Elefanten durch Wilderer verhindern. Hilfe erhält er nur durch die Hure Minna (Juliette Gréco) und den Säufer Forsythe (Errol Flynn). Ein Reporter (Orson Welles) sorgt zwar für größere Aufmerksamkeit, aber ständig werden Morels Mühen torpediert…
War mit ganz vielen tollen Elefanten. Und irgendwie hat mich das an meine Eltern erinnert. Bin aber immer eingedöst.
keinOHRhase
Gesehen am 3.1.08 im Filmpalast. War lustig. Leicht bekömmlich. Mit dem Schweiger und der Tschirner. Und süßen Kindern. Alles in Hochglanzästhetik, aber okay. War lustig, ich hab gelacht. Und manchmal mag man sich ja auch so schöne Werbebilder-Menschenleben ansehen. Gerade wenn es so frostig-uckelig draußen ist.
Nevada Smith (USA 1966)
Gesehen am 4.1.08 auf ARD. Mal endlich wieder ein Western, der sich gelohnt hat: Halbblut Max (Steve McQueen) ist traumatisiert. Drei Killer (u. a. Karl Malden und Martin Landau) haben seine Eltern niedergemetzelt. Der junge Hitzkopf schwört Vergeltung, ist den Mördern jedoch noch nicht gewachsen. Waffenschmied Jonas (Brian Keith) macht das Greenhorn mit dem Handwerkszeug des Rächers bekannt: Max lernt schießen, trinken und pokern. Am Ende der Ausbildung schreitet er unter dem Namen Nevada Smith zur blutigen Tat.
Die Bastardisierung eines jungen Mannes. Und wenn ein Western an Asphalt Cowboys erinnert, kann er gar nicht schlecht sein. Auch interessant beiläufigen die Ausführungen über die Schwierigkeiten der Pferdedressur von der Expertin neben mir.