Achim schrieb am Wochenende einen längeren Blogartikel – Dream Machine – kleine Theorie der künstlichen Intelligenz durch Web 2.0 – in dem er über seine Idee eines ständig Erinnerungsbilder aufzeichnenden Apparats eingeht. Die Idee hat er mir bei irgendwelchen Bieren auch schon mal erzählt, fand ich natürlich super! Jetzt verstehe ich aber erst genauer, was er eigentlich meint. Über das Problem der Überwachung (staatlicherseits – „von oben“) muss man sich natürlich bewusst sein, der Staat muss sich aber auch rückwirkend bewusst werden, dass er „von unten“ überwacht wird. Andererseits rette ich mich ja auch immer in den Gedanken, dass man, je mehr Informationen man zur Verfügugn stellt, in der Masse an Daten (und eventuell falscher Daten) die jeweils tatsächlich relevante Information verschwindet. Wahrscheinlich eine blöde Idee, weil nicht klar ist, wer die Bestimmungshoheit über die Datenverwaltung und damit der Daten-Strukturierung hat. In die Richtung ging ja auch schon mspro mit meine daten und die zukunft.
Ich glaube, wir werden alle noch ein böses Erwachen erleben. Der Gut-Mensch-Idealismus von Web2.0 wird mehr und mehr zugunsten von Kommerz und Macht ausgenutzt werden. Da nützt es auch nichts, dass wir sehenden Auges, wissend oder unwissend, daran teilhaben.
Wo wir gerade beim Themenkomplex „Erinnerungsarbeit & Überwachung“ angekommen sind, hier noch der Hinweis zum Blog History Project von Benedikt Köhler, das in einem Zeitstrahl eine Übersicht über die Entwicklung der deutschen Blogosphäre bietet. Ich bedanke mich, dass ich auch darin geführt werde. Ist ja in unser schnelllebigen Zeit keine Selbstverständlichkeit.