… hier noch was bloggen würde, hätte ich wahrscheinlich das Bedürfnis, über meine innere Wut seit wenigen Tagen zu schreiben, darüber dass der Verband der Branche, in der ich arbeite, mit einem Projekt aus Versehen und vollkommen in gutem Willen dermaßen in meinem Gewässer fischt, ich aber aus anderen Verquickungen und Interessenslagen nicht so wütend darüber sein darf, wie ich eigentlich möchte. Darüber blogg ich aber nicht. Wurmt trotzdem sehr.
… den Tag zusammenfassen wollte, fiele mir als erstes der nicht geschriebene Blogeintrag von gestern ein, in dem ich darüber schreiben wollte, was mir durch den Kopf geht, dass so geschätzte Internetleute wie Don Dahlmann und Sascha Lobo jetzt aktuell auf eigener Namens-Domain ihre Privat-Blogs starten. Beide aus durchaus nachvollziehbaren Gründen. Ich habe ebenfalls über den Jahreswechsel darüber nachgedacht, diese wohlige Kinderstube blogger.de zu verlassen und tristesse-deluxe.de zu reloaden. Oder gleich alles auf meiner Realname-Domain, eventuell? Ist das ein aktueller Trend, dass jetzt nach den Blogs-sind-tot-Rufen eine Renaissance, ein neues Bewusstsein über das Bloggen eintritt? Basic hat sein Blog verkauft, um Privat- und Fachblog zu trennen und irgendwie, keine Ahnung, „was Neues“ anzufangen. Ähnliche Motivation bei Herrn Dahlmann, (also jetzt nicht der Ausverkauf, wenn ich das richtig verstehe). Naja, und Sascha macht mit dem neuen Blog das, was ich mit hier eigentlich sowieso lange machen wollte, aber immer auf die lange Bank schiebe. Kann Zufall sein, kann aber auch schleichende Trendwende sein, dass sich die berauschende Twitter-Extase langsam konsolidiert und Weblogs als Instanz neben twitter neu bewertet werden. Medienhistorisch ja immer das selbe: Das neue Medium ersetzt nicht das alte vollkommen, sondern assimiliert Teile des alten Mediums, womit gleichzeitig die gesellschaftlichen Funktionen beider Medien neu bewertet und aneinander angeglichen werden. Egal, wahrscheinlich subjektive Wahrnehmung, aber auch bei weniger prominenten Bloggern/Twitterern glaube ich einen solchen Wechsel hin zum Reload-Blog zu erkennen. Und wenn ich selber schon tatsächlich ernsthaft darüber nachdenke, … (aber egal, das war gestern und ist heute schon wieder irrelevant)
… ganz ehrlich sein müsste, ich würde euch sagen, ich sei gerade so müde vom Telefonieren im Büro und vom Floskeln sagen und vom Meinung performen und vom Wut unterdrücken. Und ich müsste gestehen, dass ich überhaupt keine Lust mehr habe, heute noch irgendwas zu bloggen, sondern mich lieber mit den beiden aktuellen, letzten Folgen von „30 Rock“ und „Gossip Girl“ auf dem Leih-Handy unter meine Bettdecke verkriechen möchte. Fragt nicht. Sind super TV-Serien, gibt es in Deutschland so eigentlich noch nicht, aber mein amerikanischer Gastbruder nimmt mir die immer auf VHS auf und schickt die mir rüber. Womit ich streng genommen natürlich Teil meines eigenen Problems bin.
… einfach noch mal zurück denke, was am krassesten war heute, dann ist es die Deutsche Sprache und vor allem der Verkehrsunfall zwischen Fahrrad und Auto, der um 20:10 Kreuzbergstraße Ecke Möckernstraße kurz vor meiner Nase passierte.