Heute Vormittag vom Schlachtsee, über Krumme Lanke und Grunewaldsee, durch Schmargendorf und Friedenau zurück nach Schöneberg gelaufen. Dreieinhalb Stunden durch die klirrende Kälte. Das Eis auf den Seen ist schon beinahe tragfähig. Noch sagen sie im Radio, dass das Betreten der Eisflächen nicht sicher sei. Das sagen sie meist auch dann noch, wenn die Leute schon längst auf den Seen Schlittschuhlaufen. Dieses Jahr war ich es, der als Erster Fußspuren auf dem leicht mit Schnee bedecktem Schlachtensee hinterlassen hat. Das Eis knackte laut durch den stillen Wald.
Etwas weiter dann mit einer Hundesitterin gesprochen, während ein Dutzend Hunde um uns herum kreisten. Die Hunde sahen so lustig und glücklich aus! Wie eine Horde tobender Kindergartenkinder. Was für ein Job. Jeden Vormittag unter der Woche führt sie die Hunde der Villenbesitzer durch den Grunewald. Die Hundesitterin meinte, sie glaube, ihre Kunden – also die Menschen – könnten den Wald und die gute Luft meist gar nicht wirklich wertschätzen. Immer so abgehetzt und wichtig seien die. Und die Villen und Gärten seien ja sehr hübsch, sagte sie. Aber dort leben? Dort leben möchte sie dann doch nicht, so eingesperrt hinter Gittern und videoüberwacht. Das war ein schöner Smalltalk. Dabei mag ich gar keinen Smalltalk. Und keine Hunde.
Zurück zu Hause erfüllt mit Wintersonne und Berlinliebe.