Das Ende der Urlaubszeit gleicht der Sonntagsmelancholie. Vielleicht hat diese Trübnis am Sonntagabend, dann wenn die letzten paar freien Stunden des Wochenendes schon ein wenig von der kommenden Arbeitswoche überschattet werden, vielleicht hat diese Trübnis ihren Ursprung in der Traurigkeit, die wir als Kinder am Ende der Ferienzeit verspürten. Und seit der Ferienzeit wiederholen wir Woche für Woche dieses Ritual von dosierter Freiheit. Wer so fühlt, sollte unter Umständen etwas an seinem Leben ändern und etwas mehr Abwechslung und Selbstbestimmung in den Alltag einweben, wird einem dann gern geraten. Oder die Melancholie in all ihrer Wucht umarmen, finden andere.
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Sollte man im Urlaub seine Social Media Aktivitäten gänzlich kappen? Das war natürlich auch in diesem Urlaub eine Frage, die ich mir gern gestellt hatte und auf die ich auch dieses Mal keine abschließende Antwort gefunden habe. Es kommt halt drauf an, was man vom Urlaub eigentlich will. Will man komplette Abschottung und Umstellung seines Alltagsablaufs oder will man Teile seines okayen Lebens (also z.B. auch Social Media) in einem anderen Kontext erleben? Einen ganz interessanten Artikel laß ich heute morgen dazu auf Mashable (via @frischkopp).
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Im Urlaub habe ich den einen und anderen Vormittag auf einem Steg schweigend mit einem Angler verbracht. Er angelte, ich machte mir so meine Gedanken. Eine gedankliche Richtung, die sich mir dabei darbot, war der Vergleich von Social Media mit Angelsport. Viele nutzen Social Media ja eigentlich zum Fischen, so mein Ausgangsgedanke. Sei es das private Fishing for Compliments in Form von möglichst vielen Likes oder Favs, oder sei es das gewerbliche Angeln von Kunden und potentiellen Neuaufträgen. Mir scheint bei der Durchsicht meiner Timelines, geht es sehr vielen Nutzern und Unternehmen zunächst darum, dass ihnen möglichst viele „Fische ins Netz gehen“. Das könnte man als Unerfahrener auch vom Angelsport denken: wichtig sind möglichst viele, dicke und lange Fische. Doch dem ist nicht so. Angelsport hat – so wie ich das die Urlaubswochen beobachten konnte – auch viel mit Souveränität, Selbstvertrauen, Geduld, Ruhe, Learning by Doing und Detailkenntnisse über seine Community (Arten und Verhalten der Fische im gegebenen Gewässer) zu tun. Ich finde, Social Media geht ähnlich. Viele, denen ich folge und die Social Media persönlich oder professionell benutzen, scheinen das manchmal zu vergessen und eigentlich immer nur nach Likes und Favs zu angeln. Und dann nervt’s, denn dann ist es irgendwie nicht mehr „sozial“. Vielleicht muss ich aber auch nur mal wieder meine Timelines aufräumen. Dafür ist ja Urlaub auch da, um seine Wahrnehmungsfilter zu korrigieren.
tl:dr Social Media nervt. Nicht du persönlich, aber alle zusammen seid ihr doch ziemlich nervig, obwohl ich mal ein paar Tage raus war. :o)
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Wenn ich nur wüsste, wo der kommunikative Hebel liegt, dass dieser Abhörskandal endlich von einer breiten Bevölkerung als das was er ist wahrgenommen wird. Wo sind die Wutbürger? Wie können wir das anschaulich übersetzten? Ist „1984“ wirklich schon verjährt? Wer profitiert vom Abhörskandal (außer die paar netzpolitischen Fachautoren)?