Heimweg. Ein bemerkenswerter Gedanke des Abends schwirrt noch im Kopf herum: Immerhin sei ich noch motiviert, will was ändern und sehe Möglichkeitsfelder, in denen ich mich weiter entwickeln möchte. Das gehe manch anderem durchaus anders.
In der Linde unseres Hinterhofs hat es sich ein Taubenpaar in einem alten Vogelnest gemütlich gemacht. Letzte Woche hab ich die beiden beim Taubensex beobachtet. Interessant, wie lange die beiden danach noch nebeneinander auf dem Ast saßen und sich gegenseitig mit den Schnäbeln putzten. Noch liegen keine Eier im Nest. Wenn überhaupt. Ein Star war auch schon zu Besuch, um nach leckeren Eiern zu fragen. Er wurde von der Taubendame mit aufgeplusterten Federn des Astes verwiesen.
Was sind die Kristallisationspunkte meiner Identität? Wie stark wirkt ein Geburtsort auf die Persönlichkeitsprägung eines Menschen ein? Heute ist mir meine Geburtsstadt mit einem energetischen Wohlgefallen begegnet. Oder besser gesagt: ich habe ein Wohlgefallen, eine Nähe und vor allem ein Einlassen auf die plötzlich gespürte emotionale Verwurzelung zugelassen. Jeder Ort prägt und schafft individuelle Erinnerung. Das Licht, der Kirchturm, jeder Pflasterstein – tausendmal gesehen und nie bedacht.
Gerade in einer Zeit des ständigen Unterwegsseins – ob in Gedanken oder durch die Städte – erlebe ich permanente Gegenwart und auch Zukunftwollen. Aber die organische, spirituelle Verbundenheit mit individuellen Erinnerungsorten und damit der eigenen Vergangenheit vermisse ich oft. Berlin ist sehr mit sich selbst beschäftigt. Erinnerungen in Berlin verorten sich mir oft erst in dem Moment des Wandels oder des Verlusts. Mein Geburtsort wandelt sich auch, aber langsamer. Und Berlin ist meine Gegenwart, mein Erinnerungsalltag, den ich ständig justiere, während Erinnerungen in meiner Geburtsstadt eher das Thema neue Versöhnlichkeit und Gewährenlassen der heimatlichen Herkunft haben. Aber was weiß ich schon.
In einer Schweizer Zeitschrift für Führer von Kleinunternehmen (PDF) lese ich zum Thema Führungskompetenzen. Darin findet sich eine mir neue Perspektive auf die oft vorkommenden Klagen von Change Managern gegenüber den Widerstände der Belegschaft auf Veränderungen im Unternehmen.
Der Artikel geht auf die nötigen Veränderungskompetenzen von Führungskräften ein, und dass Neues Denken auch immer quer zu bestehenden Richtlinien stehe. Statt sich über Widerstände der Mitarbeiter in Change Prozessen aber zu ärgern, sollten UnternehmerInnen eher skeptisch werden, wenn Mitarbeiter ständig ändernde Vorgaben klaglos hinnehmen würden. Ein gewisses Maß an Widerstand ließe nämlich in der Regel darauf schließen, dass die Mitarbeiter engagiert bei der Sache seien. Ich finde dies ist eine verhältnismäßig emphatische Perspektive auf die ständige Klage auf die „Veränderungsverweigerer“.
Mehrfach heute früh beim Wandern am Müggelsee mit einem optimistischen „Moin“ gegrüßt worden. Das hat mich verwundert, hört man das in Berlin doch eher selten. Gegen 11 Uhr wechselte das „Moin“ zum gegrummelten „Hallo“. Wahrscheinlich grüßen die Müggelseerianer sich untereinander wie die großen Seefahrer. Das bekommt man als Fremder aber nur selten zu hören, sehr früh am Morgen, bevor die erholungssuchenden Städter aus den S-Bahnen quillen.
Zweite Staffel, in der mehr Befreiungsschläge der Frauen gelingen und gleichzeitig aber die Soapifizierung der Schicksale alles schön seicht macht. Was mich aber tatsächlich auch einige Tage später nicht kalt lässt ist der etwas erschreckende Gedanke, dass ich ja nur … Weiterlesen →
Ku’damm 56 ist einerseits problematisch, andererseits so unterhaltsam, dass wir die drei Folgen der ersten Staffel an einem Abend/Nacht weggeschaut haben. Mich stört einerseits, dass kein Klischee ausgelassen wurde und die Fernsehtrilogie wenig Platz für Zwischentöne lässt. Andererseits ist es … Weiterlesen →
In der Tierhandlung gewesen. Sie nehmen eventuell was vom Fischnachwuchs, aber kaufen nicht. Vielleicht ein Tausch gegen eine kleine Wasserpflanze. Das muss aber der Chef entscheiden. Der hat heute frei und ist nicht da. Ich befürchte, das Kind möchte lieber einen Hamster oder eine kleine Maus statt einer Wasserpflanze.
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