Vor Wolken das andere Rheinufer kaum erkennen können.
(Rhein-Galerie Ludwigshafen)
Vorweihnachtsspaziergang im Nieselregen am Niederrhein bei Dämmerlicht. Hinter jeder Buhne versteckt sich ein kleines Geheimnis, denn jedesmal ändert sich dort die Beschaffenheit des Ufers minimal und damit die Atmosphäre. Größere, flache Steine werden zu kleinen Kieseln. Mal wachsen Büsche bis ans Wasser heran, dann wieder Sandstrand. Dazwischen angespülte Kombüsenabfälle, Plastiktrümmer und Einweggrill. Am gegenüberliegenden Ufer sorgt Thyssenkrupp für das berühmte Wetterleuchten von Duisburg. Inzwischen feinstaubbefreit, googelt man. Ich sitze für eine kurze Zeit in dem offenliegenden Wurzelstock einer der großen Weiden von Meerbusch und spüre der Seele des alten Baums nach. Wie so ein Ruhrgebietsschamane. Wir finden ein rostiges Motorrad, das aus dem Rhein gefischt wurde. Der Tank ist durchlöchert, durchgerostet. Bestimmt auch eine Metapher für irgendetwas.
(Duisburg-Baerl)
Dort, wo der Rhein mit seinen grünen Wellen
So mancher Burg bemooste Trümmer grüßt,Dort, wo die edlen Trauben saft’ger schwellen,
Und kühler Most des Winzers Müh versüßt.
Dort möcht ich sein, dort möcht ich sein,
Bei dir, du Vater Rhein,
An deinen Ufern möcht ich sein.